Bären???…Waschbären!

Heute liegt wieder eine längere Fahrstrecke vor uns. Unser ertses Zwischenziel ist die kleine Stadt Trois Rivières.

Am Hafen ist gerade irgendein Fest im Gange, alles ist auf den Beinen. Es gibt jede Menge kulinarische Köstlichkeiten.

Unser heutiges Ziel liegt am Rand des Parc National de Saint Maurice, im Ort Saint Jean des Pilles. Eric empfängt uns in seiner Herberge „Aux Berges de Saint Maurice“. Wir bekommen ein nettes Zimmer mit Blick auf den Wald. Hinter dem Haus ist der Hühnerstall, wo wir uns in den nächsten Tagen die Frühstückseier direkt aus dem Nest holen. Jetzt sind wir im Zentrum des frankophonen Kanada angekommen. Eric spricht nur Französisch mit uns. Er ist sehr bemüht und spricht langsam, aber wir verstehen nur einen Teil seiner Aussagen. Es ist immerhin genug, um uns für einen „Schwarzbärenansitz“ mit ihm zu entscheiden.

Um 19 Uhr geht das Abenteuer los. Wir fahren zuerst ein Stück mit dem Auto und dann marschieren wir 5 Minuten zu einer Holzhütte an einer Lichtung. Vorher weden wir von Eric mit Informationen versorgt und er versichert uns, dass er alles für unsere Sicherheit dabei hat:

  1. Den Pfefferspay.
  2. Die Pistole.
  3. Seinen Mut.

Naja, da kann uns ja nichts mehr passieren!

Wir fädeln uns mit 12 anderen Touristen auf den Bänken in der Hütte auf. Wir schauen auf die Lichtung hinaus und sehen die Köder, die ausgelegt wurden, um die Bären anzulocken. Auf Baumstämmen baumeln Bündel mit Leckereien, im Gras liegen Eier. Und dann beginnt das große Warten. Eric erzählt Interessantes über die hier heimischen Schwarzbären – manches verstehen wir sogar!! Es wird immer dunkler. Die ersten Tiere, die am Futterplatz auftauchen, sind Waschbären, gleich eine ganze Familie. Im Scheinwerferlicht sind sie gut zu beobachten. Sie bleiben ziemlich lange und versuchen an die Leckerlies zu gelangen. Der nächste Gast ist ein Stinktier. Es macht sich über die Eier her, knabbert eines nach dem anderen auf und saugt es dann aus.

Dann steigt der Mond auf und taucht die Lichtung in silbernes Licht. Die Waschbären kommen wieder, auch das Stinktier. Es wird immer später und uns wird immer kälter.

Alles Hoffen und Warten nützt nichts, heute will sich kein Bär blicken lassen. Völlig ausgefroren brechen wir um halb 11 auf und fahren zurück.